Das Internet hat beispiellose neue Möglichkeiten geschaffen, Informationen zu finden, zu nutzen und zu teilen. Für Bibliotheken auf der ganzen Welt ist der Internetzugang schnell ein wichtiger Bestandteil ihrer Dienstleistungen für ihre Nutzerinnen und Nutzer geworden.

Wo dies möglich war, haben Bibliotheken neue Zielgruppen gefunden sowie Möglichkeiten, ihren Nutzerinnen und Nutzern zu helfen – vom neuen Zugang zu Ressourcen bis hin zur praktischen Hilfe bei der Nutzung von E-Government-Werkzeugen.

Allerdings haben nicht alle Bibliotheken diese Möglichkeit, da es an Internetzugang oder Hardware mangelt, das Budget für die Bezahlung von Abonnements nicht ausreicht oder sogar Gesetze es unmöglich machen, einen breiten öffentlichen Zugang anzubieten.

Dies führt dazu, dass Bibliotheken weniger in der Lage sind, ihre Aufgaben zu erfüllen, und somit auch weniger zur nachhaltigen Entwicklung der Orte beitragen können, denen sie dienen. Insbesondere das Potenzial, das sie bieten, um die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung im Bereich des Informationszugangs zu erreichen, bleibt ungenutzt.

Ein Toolkit für die Interessenvertretung

Die richtigen rechtlichen Rahmenbedingungen sind unerlässlich, damit Bibliotheken Internetzugang bereitstellen können. Bei der Förderung des bestmöglichen Zugangs in Bibliotheken sollten alle, die sich für die Interessenvertretung von Bibliotheken einsetzen, zuerst darüber nachdenken, wo Veränderungen erforderlich sind.

Das IFLA Public Access Policy Toolkit bietet dazu einen Leitfaden sowie Informationen über all die verschiedenen Faktoren, die dazu beitragen, Bibliotheken das zu geben, was sie brauchen.

Wir empfehlen Ihnen, es zu lesen, beginnend mit dem Diagnosewerkzeug, um einzuschätzen, wo sich die Lobbyarbeit tatsächlich lohnt. Bitte setzen Sie sich auch mit uns in Verbindung, wenn Sie Fragen oder Anregungen haben oder weitere Quellen vorschlagen möchten.

Das Toolkit ergänzt die neuen IFLA-Richtlinien für den öffentlichen Internetzugang, die Fragen beantworten, mit denen Bibliotheksmanager bei der Entscheidung über Zugangsmöglichkeiten konfrontiert werden.

Eine Stufe höher schalten

Im Anschluss an das Toolkit arbeitet die IFLA nun zusammen mit ihren Partnerorganisationen in der Dynamic Coalition on Public Access in Libraries (DC-PAL) daran, zu verstehen, wie Bibliotheken in nationalen Breitbandstrategien verankert sind.

Wenn wir einen echten, systemischen Wandel in der Art und Weise sehen wollen, wie Bibliotheken an der Erreichung von Entwicklungszielen mitarbeiten, muss sichergestellt werden, dass ihre Rolle in umfassenderen Strategiedokumenten anerkannt und unterstützt wird. Diese wiederum öffnen die Tür für finanzielle Unterstützung und andere Hilfe.

Die IFLA hat daher eine Untersuchung dazu eingeleitet, wo Bibliotheken in einer solchen politischen Strategie vertreten sind, und begrüßt Beiträge von Mitgliedern aus Ländern, in denen dies der Fall ist.

Nach Abschluss dieser Untersuchung und in Einklang mit der IFLA-Strategie wird diese Arbeit eine ausgezeichnete Grundlage für die Unterstützung der bibliothekarischen Interessenvertretung auf nationaler Ebene und auf der ganzen Welt bilden.

Erfahren Sie mehr über die Arbeit der IFLA zum Thema öffentlicher Internetzugang in Bibliotheken in Sitzung 211 am Mittwoch, den 28. August um 09:30 Uhr im Raum MC3.